Mutter sein

Mutter sein hält mich jung,

wenn ich meinem Jüngsten zuliebe mit einer Achterbahn fahre, vor der ich furchtbare Angst habe und dann mit ihm vor Vergnügen um die Wette kreische!

Mutter sein macht mich alt,

wenn sich meine Buben um ein Spielzeug streiten, das zuvor monatelang unbeachtet in der Ecke gelegen hat.

Mutter sein macht mich geduldig,

denn es dauert lange, bis Buchstaben zu Worten geformt sind, aus Worten Sätze werden und bis schliesslich die erste Seite gelesen ist.

Mutter sein macht mich ungeduldig,

wenn es draussen dunkel wird und mein Ältester noch nicht zu Hause ist.

Mutter sein macht mich fröhlich,

wenn sich mein Grosser nach dem Mittagessen den Mund abwischt und sagt: „Wow, das war wieder lecker heute!“

Mutter sein macht mich traurig,

wenn mein Kind Streit hat mit einem Mitschüler und ich darf mich nicht einmischen.

Mutter sein gibt mir Kraft,

weil ich morgens aufstehen und für die Kinder Frühstück und Znüni parat machen muss. Liegenbleiben ist keine Option.

Mutter sein raubt mir meine Kraft,

wenn ich schon wieder Wäsche sortieren muss! (Habe ich das nicht erst gestern gemacht?)

Mutter sein, es ist das volle Leben und ein verpasstes dazu.

2 Gedanken zu „Mutter sein“

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